Der purist esl war das zweite, kleinere Modell der ESL-Reihe. Ebenso wie der große ESL ist es ein aktives Hybrid-System, hier mit integrierten class-D Verstärkern und DSP-Filter/ Frequenzweiche.

Die kleineren Abmessungen des Panels erlauben den Betrieb in kleineren Hörraumen und geringeren Hörabständen. Ein Subwoofer ist nicht integriert, kann aber optional beigestellt werden. Konzeptionell und in der Erscheinung sind die Ähnlichkeiten zum großen Bruder offensichtlich. "Honey, I shrunk the Speakers" Das Panel ist mit 125cmHöhe und 25cm Breite deutlich kleiner, die Membranfläche ist mit 0,3m² halb so groß. Angetrieben wird es über Ringkern-Übertrager mit einem Übersetzungsverhältnis von ca. 1:70. Die Elektronik befindet sich im Gehäuse unterhalb des Panels.

Der Bassturm ist in der Bauhöhe und der Anzahl der Basstreiber identisch zum großen Modell. Allerdings sind die acht Basstreiber jeweils eine Nummer kleinere 18cm Typen. Die Bodenplatte ist entsprechend etwas schmaler ausgeführt. Die Grundform der ´großen´ Bodenplatte ist aber unverkennbar. Die Frequenzweiche ist ein digitales IIR-Filter und trennt bei ca. 250Hz. Der Bass ist auf eine untere Grenzfrequenz von 35Hz entzerrt. Der esl erreicht nicht die stupende Souveränität und Bassgewalt des ESL, eifert aber in allen anderen Punkten dem großen Bruder nach und ermöglicht in kleinen Räumen eine herausragende Wiedergabequalität. Abstriche muss man ganz klar in der Klangqualität der class-D Endstufen machen. Sie führen die esl und Bässe zwar straff an sehr kurzer Leine, bringen aber eine technisch leblose Diktion hinein.

Mit grobdynamischer, lauter U-Musik macht das durchaus richtig Spaß, für Klassik ist es leider nicht sonderlich gut. Eine gute Röhre schaffte hier Abhilfe, aber dann bewegte sich das Ganze auch in einer anderen Preisklasse.

Bei Einsatz eines Subwoofers unter 50Hz kann die Entzerrung des Basturmes auf 50Hz angehoben werden. Das verschafft nochmals ein paar dB an Dynamikreserve und bringt den esl fast auf das Niveau des großen Bruders