Calvin-Tondo

Schon vor einiger Zeit hat mir mein freundliches Helferlein eine 2-lagige Platine geschickt, die ein weiterer Nachbauer der RP1 entworfen hatte. Die Platine lag eigentlich fertig bestückt, da ich noch kein geeignetes Gehäuse und Netzteil hatte. Dann entdeckte ich die TONDO-Serie die Fischer Elektronik gegen Ende 2015 vorstellte.

Die TONDO findet man unter der Rubrik ´Aluminiumkleingehäuse´, bzw. ´aluminium casings´ (ganz am Ende der Liste, die Nr. 56-59)

Das Gehäuse besteht aus zwei identischen Halbschalen-Profilen, zwei Frontlenden, vier Befestigungsschrauben und zwei farbigen Zierstreifen aus Kunststoff für die Seiten. Im Inneren finden sich Nuten zur Aufnahme von bis zu 1,6mm dicken Platinen. Das erlaubt eine sehr einfache Montage der Hardware. Da die Phono-Platine 150x100mm gross ist, wählte ich das TON 111 30 200 in 200mm Länge. Die flachen Frontplatten lassen sich einfach bohren und fräsen. Das Design kann durch andere oder zusätzliche Fronten getuned und individualisiert werden.

Diese Art Gehäuse wird recht häufig verwendet, sogar für kommerzielle Phono-Stufen, wobei die meisten Profile einen eher rechteckigen Querschnitt aufweisen. Ich mochte auf Anhieb die gerundete Kontur der TONDO. Das einzige TONDO mit Aufnahmen für 100mm breite Platinen ist das TON 111 30, das 30mm hoch und 111mm breit ist. Ich wählte die 200mm lange Version (204mm mit den Frontplatten) um ausreichend Platz für die Platinen und Buchsen zu haben. Die Innenabmessungen des TONDO sind 100mm auf 25,2mm auf 200mm. Der Platz in der Höhe ist also ziemlich begrenzt, nur 6,7mm bis zur Bodenplatte und 16,9mm bis zum Deckel. Es dürfte daher so gut wie aussichtslos ein, einen passenden Trafo zu finden. Das Netzteil müsste somit entweder gänzlich extern, oder -was ich ohnehin bevorzuge- ein Schaltnetzteil sein. Am Ende kombiniere ich beides. Ein externes Stecker-Schaltnetzteil wird 12Vdc bereit stellen und ein interner DC-DC-Wandler wird daraus +15V und -15V generieren. Der CC3-1212DF-E von TDK Lambda scheint ein sehr geeigneter Kandidat. Das ist ein isolierter 3W DC-DC-Wandler der +-12V mit 125mA oder +-15V mit 100mA mit guter Konstanz und geringer Welligkeit aus einer 12Vdc Eingangsspannung generiert. Zusätzlich verfügt er über einen Schalteingang zum Ein- und Ausschalten und ein 5-seitig abschirmendes Metallgehäuse mit nur 22,9x16,6x8,5mm Abmessung. Da die Calvin-Phono über einen Kapazitätsvervielfacher verfügt sind ausser den bei Schaltnetzteilen üblichen Vor- und Nachfilter-Bauteilen keine weiteren Regler nötig.

Die Calvin-RP1 verfügt über Jumper am Ausgang der RIAA bevor es in den optionalen symmetrischen Ausgangstreiber geht. Hier kann ein Lautstärke-Poti eingefügt werden. Da ich keine symmetrischen Ausgänge benötige, denke ich daran etwas zu tweaken in der Art, das eine kleine OPAmp-Verstärkerstufe nach dem Poti folgt. Das würde entweder einen variablen Ausgangspegel erlauben, oder einen Kopfhörerverstärker mit einer Buchse und dem Poti auf der Frontplatte.

Aufgrund der kleinen Baugrösse wird die Rückseite ziemlich dicht mit Buchsen bestückt sein. Insgesamt muss ich acht Buchsen/Stecker unterbringen. Zwei RCA/Cinch für den unsymmetrischen Eingang, zwei Fischer S103 für den symmetrischen Eingang, zwei RCA/Cinch für den Ausgang, eine PE/GND Klemme, sowie eine 5,5/2,1mm Stromversorgungsbuchse für die externen 12Vdc.

Nov.18:

Kein Fortschritt bisher. Es stellte sich heraus daß ich die Glimmer-Kondensatoren aufgrund von Platz-Problemen würde umlöten müssen. Ausserdem stellte sich heraus, daß das Phonolab Project noch besser klingt. Also wird diese Projekt wohl unfertig bleiben und das nette kleine Gehäuse vielleicht anderen zukünftigen Projekten dienen.