Siglent SPD3303C
Siglent SPD3303C

Siglent SPD3303C

Linear DC Power Supply

2x 0-32V, 0-3,2A 

1x 2,5V/3,3V/5V 3,2A

Bei der Auswahl des Netzteils bin ich wieder bei Siglent gelandet. Der Markt an billigen und billigsten NTs chinesischer Herkunft wird geradezu überschwemmt. Sieht man dann Teardowns bei Youtube erkennt man schnell, daß diese Teile oftmals einfach nur die Verschwendung wertvoller Ressourcen dieses Planeten bedeuten. Teilweise schon fahrlässig unsichere Konstrukte, Platinen schief eingebaut und mechanisch belastet, billigste Elkos mit allenfalls humoristischen oder kalligrafisch interessanten Aufdrucken, fehlende oder kalte Lötstellen ..... die Liste wird lang. Nebenbei: wusstes ihr, daß es einen chinesischen Elko-Hersteller namens Kingkong Caps gibt?

Andererseits ist ein anständiges Netzteil nun auch kein Hexenwerk, das nur die A-Brands beherrschen. Denn auch bei denen ist nicht alles Gold was glänzt.

Liest man die Spezifikationen von sagen wir mal Keysight oder Rohde&Schwarz, steht da etwas wie 50W Leistung pro Kanal, aber geichzeitig auch max.25V und max.10A. Ahh ja? Wißt Ihr was? Lese ich 25V und 10A dann erwarte ich das das Netzteil auch bis zu 250W taugt und nicht nur magere 50W liefert. Oder spezifiziert das Ding bitte schön mit 25V/2A oder 5V/10A.

Meine Grundanforderungen bewegten sich bei mindestens 2 unabhängigen aber kombinierbaren Kanälen mit ca. 30V/3A, leichter Einstellbarkeit ... also lieber Dehknöpfe statt Tasten ... und gut lesbarem Display. Programmierbarkeit war nicht erforderlich und wird meiner Ansicht nach überbewertet.

Bezüglich Auflösung reichen 10mV/10mA völlig aus. Restwelligkeit und Rauschen sollten sich unter 1mV/1mA  bewegen. Wichtig ist ein schnelles, sauberes Verhalten beim Ein-und Ausschalten ohne Überschwinger.

Das SPD3303C erfüllt diese Ansprüche sehr gut. Es bietet 2 unabhängige Kanäle mit bis zu 32V /3,2A die parallel- oder in Serie geschaltet werden können. Darüber hinaus gibt es einen dritten Kanal der auf 2,5V, 3,3V oder 5,0V schaltbar und mit 3,2A belastbar ist. Es verfügt über Tasten und einen Drehgeber, sodaß die gewünschten Werte von Spannung und Strom schnell eingestellt sind.

Für die Spannungen gibt es hervorragend ablesbare 4-stellige, für die Ströme 3-stellige LED-Displays. Es verfügt sogar über einfache Speicherfähigkeiten und kann über die Software EasyPower mit einfachen Programmen gesteuert werden.

Das Netzteil wird aus einem dicken Ringkerntrafo gespeist, der die Leistungsangaben glaubhaft und dauerhaft erfüllt. Die Verarbeitung ist vernünftig und solide. Kabel können an den üblichen 4mm Labor-Schraubklemmen angeschlossen werden, wobei auffällt, daß die Buchsen in einem größer als 19mm Raster angeordnet sind. Einerseits kann man die beliebten 19mm Adapter dadurch nicht nutzen, andererseits freut es die dicken Finger, wenn sie etwas mehr Platz zum festschrauben haben.

Meine Tests ergaben, daß sich das Netzteil unter allen Bedingungen sauber und korrekt verhielt. Die Stabilität und Genauigkeit der Ausgangsspannungen ist sehr gut und besser als ich es erwartet habe. Das ganze runde Paket kostet z.Zt gerade 240€ netto. Wer mehr Programmierbarkeit am Gerät und ein schniekes TFT Display will findet im ansonsten gleichen SPD33030X-E (370€ netto) das richtige oder im SPD3303X (510€ netto) mit noch feinerer Auflösung (1mV/1mA).

 

Anmerkung:

TeledyneLeCroy bietet das SPD3303X umgelabelt als T3PS3000 an.

 

Download
SPD 3303C - 32V-3_2A programmable linear
Adobe Acrobat Dokument 714.6 KB