01.09.2019 In wenigen Tagen bekomme ich einen aktiven 1GHz Tastkopf HP54001A, den ich über ebay Kleinanzeigen fand. Der günstige Preis und das relativ lange offene Angebot verwundern zwar etwas, aber dadurch konnte ich den Preis nochmals ein wenig verhandeln und hoffe, daß ich wieder mal Glück habe. Das anscheinend geringe Interesse könnte auch einfach dadurch bedingt sein, daß die 54001A speziell für die Digitaloszilloskope HP54100A/D in der 2ten Hälfte der 80er Jahre gebaut wurde und neben dem üblichen BNC-Ausgang 6 Pins zur Versorgung und Kennung am Verstärkergehäuse der Probe angebracht sind, sodaß sie nirgends anders passt. Aber was nicht past wird passend gemacht (gg).
Das Service Manual des Oszilloskops beinhaltet auch das des Tastkopfes. Dem Manual kann man entnehmen, daß drei Pins für +10V(6), -10V(1) und gnd(5, sowie BNC-Außenkranz) vorgesehen sind. Die Pins ID2(2), ID1(3) und ID0(5) dienen der Identifiktion. Pin 4 ist ein über einen 10k Widerstand parallel herausgeführter Ausgang und mit "Overload Sense" bezeichnet.
Der Gedanke ist also, die schwarze Gehäuserückwand abzunehmen und das Gehäuse so zu modifizieren, daß nur noch der BNC-Stecker hinten heraus steht und über eine zusätzliche Buchse die Versorgungsspannungen von einem Labornetzteil oder vielleicht sogar zwei 9V-Akkus zugeführt werden können.
Wie so oft bei den A-Brands findet sich im Verstärkerteil ein ASIC, der so gut wie unersetzbar sein dürfte. Es gibt aber im HP-Journal volume37 #4, April1986 eine recht detaillierte Vorstellung des Oszis und des Tastkopf, die bei einer eventuellen Reparatur hilfreich sein könnten.
Wie man erkennen kann übernimmt das ASIC den Hauptteil der Schaltung. Für die Offset-Korrektur und - Einstellung ist ein Dual OPAmp von PMI (Precision Monolithics, später Analog Devices) zuständig, ein PMI1826. Leider ist im Netz nichts über diesen Typ zu finden. Allerdings sind die Anforderungen relativ moderat. Typische Offset-OPAs wie der OP77 etc. sollten hier als Ersatztypen verwendbar sein.
Mittlerweile habe ich ein kleines über USB zu versorgendes DC-DC-Netzteil entworfen und layoute noch eine kleine passende Platine dazu. hinzu kommt ein neues Abschirmgehäuse, sodaß der Tastkopf wieder ein professionelles Aussehen erhält.
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